Kieferorthopädische Chirurgie

Kieferfehlbiss (Dysgnathie)

Die Dysgnathiechirurgie oder auch Fehlbisschirurgie behandelt Fehlstellungen der Kiefer. Die sind in der Regel angeboren und haben sich im Laufe des Wachstums herausgebildet. Allerdings gibt es Fehlbisse auch nach Unfällen oder schweren Entzündungen. Betroffene Personen können unter einer Vielzahl an Beschwerden leiden: Kauprobleme, Sprechschwierigkeiten , Nasenatmungsbehinderung, Schmerzen an Zähnen, Kaumuskeln oder am Kiefergelenk. Zusätzlich können die Kieferfehlstellungen erhebliche ästhetische Beeinträchtigungen beinhalten und somit gerade im jungen Erwachsenenalter sehr belasten. Im Kindes- und Wachstumsalter wird versucht die Fehllage durch Spangen zu behandeln. Sollte diese Behandlung nicht erfolgreich sein, so wird nach dem Wachstumsabschluss zusätzlich eine operative Korrektur der Kiefer vorgenommen. Der optimale Zeitpunkt ist das junge Erwachsenenalter, aber auch in späteren Jahren ist eine solche Korrektur gut möglich. Die Behandlung erfolgt immer in Zusammenarbeit von Kieferorthopäde, Kieferchirurg und Zahnarzt. Die Behandlung wird in der Regel von den Krankenkassen übernommen. In Vorbereitung der Operation können private Kosten entstehen. Diese werden Ihnen zum Beratungstermin erläutert. Die Fehlbisschirurgie ist einer unserer Tätigkeitsschwerpunkte der Belegbettenstation. Hier behandeln wir Patienten mit einem Einzugsgebiet weit über die Grenzen Leipzigs hinaus. Wir operieren mit sehr kleinen, äußerlich nicht sichtbaren Schnitten. Uns stehen modernste Plattensysteme und Distraktoren zur Verfügung, die eine schonende und sichere Behandlung ermöglichen.

Formen der Kieferfehlstellung

  • Größenabweichungen von Ober und /oder Unterkiefer
  • zu groß, zu klein
  • zu breit, zu schmal
  • Anomalien in der Verzahnung
  • offener Biss
  • tiefer Biss
  • Stellung der Kiefer zum Schädel
  • seitliche Abweichungen
  • Steilstellung

Ausprägungsgrad

Die verschiedenen Abweichungen können wiederum stark variieren. Äußerlich sichtbar sind zum Beispiel ein vorspringendes oder stark fliehendes Kinn, zu stark vorstehende Oberkieferzähne, ein fehlender Lippenschluss, eine überstehende Unterlippe oder eine vorspringende Nase und ein schiefes Gesicht.

Folgen

Die Folgen einer solchen Fehlentwicklung sind Störungen beim Abbeißen, Kauen, Sprechen, Mundschluss, Atmen. Zudem kann es zur Überlastung und vorzeitigen Abnutzung an Zähnen und Schmerzen in den Kiefergelenken kommen. Mitunter ist auch der Zahnarzt wegen der ungünstigen Stellung der Zähne bzw. Kiefer nicht in der Lage, einen Zahnersatz anzufertigen. Oftmals ist auch mit ästhetischen Beeinträchtigungen zu rechnen.

Ursachen

Ungleichgewicht in den komplexen Wachstumsvorgängen bei der Schädelentwicklung. Die häufigsten Formen sind familiär bedingt und sind somit vererbt, seltener entstehen Dysgnathien im Rahmen übergeordneter genetisch bedingter Fehlbildungen (Spaltbildungen, Down-Syndrom). Es gibt aber auch spontan eingetretene Wachstumsstörungen oder unfallbedingte Erkrankungen.

Therapiekonzept

Trotz verschiedenster Ausprägungen und Formen ist die Behandlung doch recht einheitlich. Die Behandlung erfolgt überwiegend im Erwachsenenalter, alle Wachstumsvorgänge des Schädels sind abgeschlossen. Im Zuge einer kieferorthopädischen Korrektur werden die Zähne auf den Kiefer ausgerichtet, es erfolgt nun eine operative Korrektur der Kiefer zu einander und schließlich wird durch den Kieferorthopäden eine Feinjustierung der Zähne vorgenommen.
Eine harmonische Passung von Ober- zu Unterkieferzahnbogen ist erreicht, wenn die Zähne wie ein Reißverschluss; ineinander greifen. In einer solchen Lage können wir optimal kauen und abbeißen. Die Zähne stützen sich untereinander so ab, dass weder die Zungen- noch die Lippenbewegungen die Zähne in ihrer Stellung verändern.